schallplatte 27
unsere CD, exklusiv für schallwende-Mitglieder

 

1 Kathoga HYRN (Björn Walde, D 5:20
2 The Trojan Horse Spectral Tune (Erik Matheisen , D) 5:24
3 2012 LevelPi (Uwe Cremer, D) 5:59
4 Dreamtime Jim Ottaway (AUS) 6:14
5 Myth80s Suriya (Jürgen Bruhn & Björn Vogelsang, D) 4:24
6 Glöckchen J.B. (Jürgen Bruhn, D) 3:53
7 Song of the Sirens Bernd Braun (D) 7:02
8 Orpheus Changing Images (Martin Kornberger & Volker Kuhn, D) 5:16
9 Hiob mypan (Michael Stehl, D) 6:24
10 Prometheus Synth.NL (NL) 5:34
11 Styx – Fluss ohne Wiederkehr WiesenBerg (D) 3:50
12 The Nautical Search For Poseidon Colin Rayment - (GB) 6:54
13 Undines singing and what she is doing today Rike Casper (D) 4:47
14 Encounters Gunnar Spardel (USA) 7:40

Booklettext

Liebes schallwende e.V.-Mitglied!

Das Thema der diesjährigen „schallplatte“ ist „Mythologie“.
„Als Mythologie (von altgriechisch mythos „Erzählung, Rede“ und -logie; mythología ursprünglich: „Sagengeschichte“), deutsch auch Sagenwelt, wird die Gesamtheit der Mythen eines Kulturareals oder eines Volks, einer Region oder einer sozialen Gruppe sowie ihre systematische Darlegung in literarischer, wissenschaftlicher oder religiöser Form bezeichnet.“ 

Dieses Wikipediazitat habe ich an über 200 Musiker(innen) geschickt, mit der Bitte, einen Track einzureichen. 22 sind dem nachgekommen und die 13-köpfige Jury hat wieder ganze Arbeit beim Auswählen geleistet: Dank an Alfred Arnold, Jens Uwe Carstens, Harald Denker, Moni und Uwe Lennartz, Christian Meier, Udo Passenberg, Andreas Pawlowski, Norbert Rescher, Stefan Schulz, Thomas Schweres, Dirk Schütter; ich selbst war auch dabei. 

Wie Du aus der Titelliste ersehen kannst, sind wieder viele altbekannte Musiker dabei; sehr schön, auch eine Musikerin. Habt vielen Dank, liebe Künstler/in für euer Musikgeschenk! 

Mir hat das stundenlange Hören beim Auswählen viel Freude bereitet, ich hoffe, Dir gefallen auch einige der 13 Stücke. 

Die meisten Inspirationen haben sich die kreativen Musikschaffenden bei der griechischen Sagenwelt geholt: Orpheus, Prometheus, Poseidon, das trojanische Pferd, die Sirenen, der Fluss Styx in der Unterwelt, aber auch bei den Aborigines, in Island, … Nun, das alles sollte es nicht mehr geben. Siehe Stück 3: „2012“. Laut Maya-Kalender, der am 21.12.2012 endet, sollte dann die Welt untergehen. Wir wissen es besser!

Du kannst die Gedanken der Musiker/in zu ihren Stücken samt Foto bald auf www.schallwen.de nachlesen. Auch das Coverbild mit den stilisierten Göttinnen steht dort. Großen Dank an Udo Passenberg, der sich mit etlichen Entwürfen wieder viel Mühe mit dem Layout für die 2024er schallplatte gemacht hat. 

Zu guter Letzt sei Ron Boots gedankt. Ohne sein Mastern, das Aufbereiten für die Plattenfirma bis zur Stemra-Anmeldung – da gibt es so viel zu tun – wäre diese CD nicht das, was sie ist: eine schöne runde hörenswerte Scheibe mit abwechslungsreicher exzellenter Elektronischer Musik .

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Hören; bleib‘ uns als schallwende-Mitglied gewogen – alles Gute

Klaus-Ulrich Sommerfeld

(www.schallwen.de, https://Schallwelle-Preis.de, www.youtube.com/schallwelle-schallwende)


Auszug aus dem schallplatte27-Newsletter  (September 2024)

Track 1
Kathoga (5:20) - HYRN (Björn Walde, D)

Meinem grundsätzlichen Interesse für Sagen und Geschichten kommt das Thema Mythologie sehr entgegen. Unsere erklärbare Welt trifft auf das Unerklärbare und die Fantasie vermischt beides mit einander und spinnt Geschichten daraus, um das Unbekannte greifbar zu machen. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt.

Mit „Kathoga“ versuche ich den geneigten Zuhörer stimmungstechnisch dort abzuholen. Synthetische Klänge treffen auf reale akustische Ereignisse wie Stimme, Trommeln, etc. und vereinen sich in der Struktur des Songs zu einem stimmigen Ganzen. Der Name „Kathoga“ dient hier als Projektionsfläche für die Fantasie des Hörers. Ist es ein altertümlicher Gott, ein bedrohliches oder wohlgesonnenes Wesen oder etwas völlig Anderes? Höre hin und erlebe Deine eigene mystische Geschichte.

HYRN


Track 2
The Trojan Horse (5:24) - Spectral Tune
(Erik Matheisen , D)

Das Thema ‚Mythologie‘ ist eine willkommene Einladung für jeden elektronischen Musiker seine diesbezüglichen Gefühle einen musikalischen Ausdruck zu geben.

Ich musste immerzu an Troja denken und die List mit dem hölzernen Pferd. Heute findet der Trick im Internet seine Fortsetzung. Die Musik ergab sich dann recht spontan aus dieser Gedankenwelt.


Track 3
2012 (5:59) - LevelPi (Uwe Cremer, D)

Erinnert ihr euch noch? - Am 21. Dezember 2012 endete der Mayakalender und die Welt sollte untergehen. Nun, in meinem Lied kam es zur Apokalypse. Einzelne Überlebende sind auf der Suche nach Menschen, die ebenfalls überlebt haben. „2012“ erzählt die Geschichte einer solchen Suche.

Viel Spaß beim Hören

Uwe


Track 4
Dreamtime (6:14) - Jim Ottaway (AUS)

Das Stück trägt den Titel „Dreamtime“ und ist von der Mythologie der Aborigines inspiriert. (Am Anfang des Stücks ist sogar ein Didgeridoo zu hören.)

Die Traumzeit ist ein Begriff, der verwendet wird, um wichtige Bestandteile des spirituellen Glaubens und der Existenz der Aborigines zu beschreiben. Die Aborigines glauben, dass die Traumzeit ganz am Anfang der Zeit stand. Das Land und die Menschen wurden von den Geistern erschaffen. Die Geister schufen die Flüsse, Bäche, Wasserlöcher, das Land, die Berge, Felsen, Pflanzen und Tiere. Es wird geglaubt, dass die Geister den Aborigines Jagdwerkzeuge gaben und jedem Stamm sein Land, seine Totems und seine Träume. Die Aborigines glauben, dass die gesamte Welt von ihren Vorfahren zu Beginn der Zeit, der Traumzeit, erschaffen wurde. Sie glauben, dass die Traumzeit eine Periode auf einem Kontinuum aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist.


Track 5
Myth80s (4:24) - Suriya (Jürgen Bruhn & Björn Vogelsang, D)

„Myt80s“ basiert auf einem Entwurf von Jürgen.

Der Begriff Mythos steht bekanntlich als Synonym für „märchenhaft-vage, fabulös oder legendär“. Legendär waren für Jürgen und mich rückschauend betrachtet die Achtziger. (Noch) wenig Verpflichtungen, wir hatten gefühlt „alle Zeit der Welt“ und alles schien - auch musikalisch - möglich.

Jürgens Stück „Myt80s“ ist eine Hommage an diese - natürlich wundervoll verklärte - Erinnerung an dieses Jahrzehnt.


Track 6
Glöckchen (3:53) – J.B. (Jürgen Bruhn, D)

Glöckchen stehen für die gegensätzlichen Pole, zwischen denen das Leben hin und her schwingt. Der Klang der Glocke, der „von oben auf uns herabschwebt“, verbindet Himmel und Erde, begleitet das Leben in all seinen Höhen und Tiefen, läutet bei Taufe und Tod, am Anfang und am Ende, bei Frieden und Unfrieden.


Track 7
Song of the Sirens (7:02) – Bernd Braun (D)

Auf das vorgegebene Thema gab es auch aus meiner Sicht musikalisch nur die Antwort der „Sirenen“ (mystisch und gewaltig). Nach der Verlockung und der Ruhe dann der Lyra (Gitarre) folgt dann die unerbittliche Kraft/Kampf der Götter.


Track 8
Orpheus (5:16) - Changing Images (Martin Kornberger & Volker Kuhn, D)

Spannendes Thema – da nehmen wir (Changing Images) natürlich gerne mit einem Beitrag teil!

Wir haben uns der griechischen Sage um Orpheus und Eurydike gewidmet – natürlich frei interpretiert …

Hier zunächst einmal die „Story“:

Orpheus wurde als Sohn der Muse Kalliope geboren. Von Apollon, dem Gott der Musik, bekam er eine Lyra geschenkt, die Apollon von seinem Halbbruder Hermes erhalten hatte. Unter den Sängern galt Orpheus als der beste; er betörte Götter, Menschen und sogar Tiere, Pflanzen und Steine. Die Bäume neigten sich ihm zu, wenn er spielte, die wilden Tiere scharten sich friedlich um ihn, und selbst die Felsen weinten angesichts seines schönen Gesangs.

Orpheus’ Ehefrau war die Nymphe Eurydike. Als Aristaios versuchte, sie zu vergewaltigen, starb sie nach der Erzählung Vergils auf der Flucht durch einen Schlangenbiss. Orpheus stieg in die Unterwelt, um durch seinen Gesang und das Spiel seiner Lyra den Gott Hades zu bewegen, ihm seine Frau zurückzugeben.

Seine Kunst war so groß, dass selbst der Höllenhund Kerberos nicht mehr bellte. So wurde ihm seine Bitte gewährt – jedoch unter der von Hades und Persephone gestellten Bedingung, dass er beim Aufstieg in die Oberwelt vorangehen und sich nicht nach Eurydike umschauen dürfe. Da er jedoch die Schritte seiner Ehefrau hinter sich nicht hörte, sah er sich um und sie verschwand wieder in der Unterwelt …
(Quelle: Wikipedia)

Das Stück „Orpheus“ (Länge 5min 17sec) teilt sich grob in 3 Teile:

Der erste Teil wird durch klassische Elemente und einem lyrischen Cello-Solo geprägt und steigert sich in einen eher rockigen Part mit E-Gitarren (statt Lyra) und Sequencer. Der dritte Teil ist schließlich elektronisch dominiert, mit Sequencern und Synthies. Das desaströse Ende im Soundtrack-Style spricht für sich … 

Wir hatten jedenfalls viel Spaß an der Produktion.

Beste Grüße nach Bochum
Martin und Volker

https://soundcloud.com/changing-images


Track 9
Hiob (6:24) - mypan (Michael Stehl, D)

Hiob - der Gleichnamige aus dem Bibelbuch Hiob. Wohlhabend, große Familie, große Dienerschaft, bekannt für seine Treue und Liebe zu Gott.

Wird vom Teufel auf die Probe gestellt - verliert quasi auf einem Schlag alles. Kinder verunglückt und verstorben, Reichtum weg.

Und hier beginnt mein Stück - die kurze Klaviersequenz - das Leben von Hiob war noch glücklich. Wenige Augenblicke später hat er durch heftige Schläge alles, aber auch wirklich alles verloren.

Da sitzt er nun, von schlimmer Krankheit geschlagen, von anderen verspottet, der Verlust seiner Kinder, sein überaus großer Reichtum verloren.

Die ersten Minuten meines Stückes möchten dies Widerspiegeln. Dann kommt der tiefe Seufzer und er schöpft Kraft in der Liebe zu Gott und gibt nicht auf.

Im Gegenteil, auch in dieser schlimmen Situation bleibt er Gott treu - und dieser wahrhaftige Gott lässt Hiob nicht in Stich und belohnt Hiob für seine Treue.

Die letzten Minuten meines Stückes  sollen zeigen das Hiob trotz der heftigen Schicksalsschläge wieder Hoffnung schöpft und von Gott aufgebaut wird, bis hin zur inneren Ruhe kommt, aufgezeigt durch das leichte Klavierspiel am Ende meines Stückes.

mypan - Michael Stehl


Track 10
Prometheus (5:34) - Synth.NL (NL)

Ich habe in der Mittelschule Griechisch gelernt (und wieder vergessen). Damals haben wir viele mythologische Texte lesen müssen, auf Griechisch natürlich.

Die Geschichte von Prometheus ist eine der wenigen, die mir im Gedächtnis geblieben ist. Prometheus war einer der Titanen und hat die Tiere und die Menschen erschaffen. Prometheus hat später das Feuer von den Göttern geklaut und an die Menschen gegeben, er hat jedoch eine schwere Strafe dafür bekommen. Er wurde an eine Säule im Kaukasus-Gebirge gekettet und jeden Tag kam der Adler Ethon, um ihm die Leber herauszupicken und zu essen. Über Nacht wuchs die Leber wieder, sodass die Qual von Neuem beginnen konnte. Das ist eine Geschichte, die man nicht schnell vergisst, wenn man jung ist.


Track 11
Styx – Fluss ohne Wiederkehr (3:50) - WiesenBerg (D)

Als mythologisches Motiv habe ich den Styx ausgewählt. Die Musik soll die magisch-geisterhafte Atmosphäre einer Überfahrt nach dem Unbekannten einfangen, man hört mysteriöse Laute, Stimmen und Signale, es herrscht ein flirrendes Licht und man hört das Ruder des Fährmanns Charon in Wasser eintauchen. Viel Freude beim Hören wünsche ich (trotz des etwas düsteren Motivs).

Beste Grüße
Jens-H.


Track 12
The Nautical Search For Poseidon (6:54) - Colin Rayment - (GB)

Hier ein paar Worte zur Einstimmung auf mein (manchmal turbulentes!) Stück über den griechischen Meeresgott Poseidon .... (Ich habe die folgenden Worte als eine Art Grundlage verwendet, um die Szene auch für meine eigenen kreativen Zwecke zu gestalten.)

Einer der launischsten Wassergötter da draußen und der berühmteste aller griechischen Meeresgötter ist Poseidon, auch bekannt als der Gott des Meeres. Niemand weiß, was sein Problem ist, aber jeder hat eine Theorie. Manche sagen, er sei immer noch wütend, weil sein Vater Cronus ihn als Baby verschluckt hat. Andere glauben, es liegt daran, dass Poseidon eine Art mittleres Kind ist - seine Eltern hatten eine ganze Reihe von Kindern und er war der zweite Sohn. Vielleicht liegt es daran, dass er Athen an die Göttin Athene verloren hat, als die Bürger ihr Geschenk eines Olivenbaums lieber mochten als sein Geschenk eines Salzwasserstroms, der in einem Tempel schwamm.


Track 13
Undines singing and what she is doing today (4:47) – Rike Casper (D)

Das Thema für die sp27 ist ja "Mythologie". Also habe ich gestöbert. Bei Undine bin ich hängengeblieben. Eben wegen ihrem wunderschönen Gesang und ihrer besonderen Geschichte.

Da diese Nymphen bzw. Wassergeister ja bekanntermaßen erst eine Seele bekommen wenn sie verheiratet sind, habe ich mich gefragt was Undine wohl heute machen würde. Vermutlich hätte sie mit ihrem besonderen Gesang aufgehört, weil es doch irgendwann alle nervt und wäre einer anderen Berufung gefolgt. Wäre vielleicht beruflich erfolgreiche Managerin geworden wegen ihrer betörenden Ausstrahlung. Hätte vielleicht in ihrer Freizeit Synthesizer gespielt in einer Band. Wäre auf jeden Fall glücklich verheiratet und hätte mindestens 4 Kinder. Hoffen wir nur, dass ihr Mann ihr treu bleibt, denn wir wissen ja auch was geschieht, wenn der Gatte eine Nymphe betrügt ...

Die Sängerin Anna Leauvier-Plätrick hat eine Undine-gleiche Stimme und ist sicher ebenso schön. Da lag es nahe, dass sie meine Komposition mit ihrem Gesang bereichert. Es hat mich sehr gefreut, dass sie gerne mitgemacht hat

Im ersten Teil des Stücks ist es noch die alte Undine, die uns betört und verzaubert. Im zweiten Teil bricht sie dann im wahrsten Sinne des Wortes zu neuen Ufern auf und ... siehe oben ...

Liebe Grüße
Rike


Track 14
Encounters (7:40) – Gunnar Spardel (USA)

Ich arbeite zur Zeit an neuer Musik und möchte Euch gerne den Titel "Encounters" schicken. Er ist sehr von der Mythologie Islands inspiriert und hoffe, er gefällt Euch. Da mein neues Album nicht vor 2025 erscheinen wird, ist dies auch ein kleiner Appetitanreger auf das nächste Album.